Ankaufdienste

Stichprobe bei Ankaufdiensten für Smartphones und Spielekonsolen: Karge Knete für smarte Geräte

Verbraucherzentrale testet Ankaufdienste

Die deutschen Verbraucher horten immer mehr Handys. In Schubladen, in Kellern und auf Speichern verstauben mittlerweile rund 83 Millionen ungenutzte Mobiltelefone, vermutet der Bundesverband Informationswirtschaft, Telekommunikation und neue Medien (Bitkom).

Da bieten Internetportale rasche Hilfe. Sie kaufen vor allem gebrauchte Handys auf. Viele nehmen auch Navis, Kameras, Laptops und Tablet-PCs ins Visier. Selbst Mp3-Player, Taschenrechner und Babyphones finden so ihre Abnehmer.

„Handy verkaufen leicht gemacht“, wirbt etwa das Second-Hand-Portal Zoxs. „Ein gebrauchtes Handy zu Geld zu machen war noch nie so einfach“, heißt es beim Konkurrenten Wirkaufens. Der Weg ist in der Regel gleich.

Auf den Internetseiten des Aufkäufers gilt es das eigene Modell anzuklicken und eine Handvoll Angaben zu Zustand und Zubehör zu machen, danach erscheint die Ankaufsumme – und zwar laut Werbung ein „attraktiver Festpreis“ (Momox). Die Verschickung geht meist zu Lasten der Portale.

Bei insgesamt sechs Aufkäufern sah sich die Verbraucherzentrale NRW genauer um. Neben Zoxs und Wirkaufens mussten sich die Portale Rebuy und Momox, Verkaufsuns und Flip4new dem Vergleich stellen. Die Tester suchten Preise für 15 Handy-Modelle unterschiedlichen Alters und unterschiedlicher Qualität. Ein zusätzlicher Blick galt den Preisen für fünf Spielekonsolen wie Playstation und Xbox.

Das Ergebnis war verblüffend: Extrem weit differierten oftmals die Gebote. Für Smartphones der neuesten Generation wie dem „Apple iPhone 4S 32GB“ lag die Offerte „im sehr guten Zustand“ mal bei 383, mal bei 500 Euro. Fürs zwei Jahre alte „Nokia 8500 xpressMusic“ waren 40 oder aber nur 11 Euro drin. Bei noch älteren Schätzchen, etwa dem „T-Mobile MDA Vario II„, schwankten die Erlöse gar bis zum Sechsfachen.

Vorsicht ist beim Aufkäufer Momox angesagt. Bei 15 Anfragen hieß es sechsmal: da der „Lagerbestand zu hoch“ sei, biete Momox lediglich „die fachgerechte Entsorgung“ an. Betroffen von dieser kuriosen Merkwürdigkeit waren sogar Samsungs aktuelles „Galaxy S3“ und das „HTC One S„, für die Konkurrenten mehrere Hundert Euro berappen wollten.

Vorteilhafter für Verkäufer agierte da Zoxs. Bei 20 Angeboten für Handys (15) und Spielekonsolen (5), hatte das Portal immerhin zehnmal die Nase vorn. Sechsmal gelang das Rebuy.

Licht und Schatten umspielte die Seite von Verkaufsuns mit je vier Best- und Niedrigstpreisen. Mit klarem Test-Profil präsentierten sich dagegen Wirkaufens und Flip4new: Spitze Fehlanzeige, aber je sechsmal mit dem schlechtesten Angebot.

Interessant: Auch Konsolen können noch Geld einspielen. Für eine „Playstation 3 slim“ beispielsweise gab´s bis zu 145 Euro (Zoxs), ein „Nintendo 3DS“ daddelte 107 Euro ein (Verkaufsuns). Dagegen erbrachte ein alter „Gameboy“ oder eine „Playstation 2 slim“ nur noch kleines Geld. Wirkaufens etwa beließ es bei gerade mal jeweils 29 Cent.

Wichtig ist stets auch ein Blick auf Mindestsummen: Zoxs beispielsweise erstattet Einsendekosten erst ab 30 Euro, Rebuy wiederum beginnt mit dem Ankauf erst ab 10 Euro.

Dass hinter dem Geräte-Kauf ein profitables Geschäftsmodell stehen soll, zeigt der Blick auf die Verkaufsseiten der Portale, die sich bei den meisten Probanden auch bei eBay finden. Dort wird die Second-Hand-Ware wieder feilgeboten – natürlich mit saftigen Aufschlägen bis zu weit über 70 Prozent.

Auffällig dabei: Geräte im Top-Zustand gelangten eher selten in den Wiederverkauf. Das zeigte ein Abgleich von jeweils fünf Handys. Wenige erreichten hier die Qualitätsstufe gut. Das Gros war lediglich „in Ordnung“ und wies bereits deutliche Gebrauchsspuren auf Display und Gehäuse auf.

Da drängt sich der Eindruck auf, dass oft Geräte mit nur beschränkter Qualität eingekauft oder angeboten werden. Oder dass von Verkäufern als „gut“-klassifizierte Ware nach Firmen-Prüfung abgewertet wird. Der Unterschied: Während Rebuy für ein „Samsung Galaxy GS 2“ im Top-Zustand 200 Euro zahlen wollte, gab’s fürs B-Modell lediglich 150 Euro. Verkaufsuns offerierte fürs makellose „Apple iPhone 4S 16 GB“ 359 Euro – rund 100 Euro mehr als für die lädierte Variante.

Wer mit den drastisch geringeren Kaufangeboten nicht einverstanden ist, erhält seine Ware retour. Ärgerlich: Nicht in jedem Fall ist die Rücksendung dann kostenlos.

Wer sein Handy statt beim Ankaufportal direkt bei eBay oder per Kleinanzeige verkauft, fährt in der Regel finanziell besser – bei nur wenig höherem Aufwand. Doch egal ob eBay oder Ankauf-Portal: Verkäufer sollten vor dem Verschicken tunlichst darauf achten, dass private Daten, Fotos und Filme gelöscht sind.

Quelle: Pressemitteilung VZ NRW

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