Nigeriabriefe
Vorschussbetrüger sind erfolgreicher denn je: Die so genannten Nigeria-Scammer ergaunerten im vergangenen Jahr umgerechnet fast 6,7 Milliarden Euro. Das ist das Ergebnis einer Untersuchung des niederländischen Instituts Ultrascan. Gegenüber dem Vorjahr ist das eine Steigerung um fast 50 Prozent – trotz aller Warnungen von Sicherheitsexperten und der Polizei
Früher versendeten die Betrüger ihre Massenmails, mit denen sie Geld erbetteln, nur nach Europa und den USA. Mittlerweile gehen die E-Mails auch nach China, Südkorea, Vietnam oder Indien und finden immer mehr leichtgläubige Opfer. Das Untersuchungsergebnis, dass die Gauner dadurch etwa 6,7 Milliarden Euro erbeuteten, basiert auf 85032 konkreten Fällen. Der tatsächliche Schaden, der insgesamt entstanden ist, dürfte weit höher sein.
Auch in Deutschland immer mehr Opfer
Ultrascan schreibt in seinem Bericht, dass es in Deutschland 24 Betrugsringe mit 455 einzelnen Mitgliedern gab. Das ist eine deutliche Steigerung gegenüber 2008 (19 Betrugsringe mit insgesamt 395 Mitgliedern). Der entstandene Verlust durch die 419-Betrüger summierte sich 2009 auf insgesamt 376 Mio. Euro (2008: 211 Euro). Seit 1996 überwacht das niederländische Unternehmen die Aktivitäten der Vorkasse-Betrüger, die schon seit längerem nicht mehr nur aus Nigeria kommen.
Nigeria-Connection immer erfolgreicher
Die Betrugsmasche ist immer gleich, trotzdem wird sie immer erfolgreicher: Die Vorschussbetrüger, auch oft als Nigera-Connection oder 419 Scams (nach dem entsprechenden nigerianischen Paragraphen) bezeichnet, erfinden eine Geschichte, mit der sie von gutgläubigen Opfern zunächst kleine Beträge erbetteln. Dafür versprechen sie hohe Geldsummen. Die Täter sind angeblich Millionenerben, Lottogewinner oder Königskinder. Die erbettelte Summe soll dazu dienen, an das Vermögen zu kommen, von dem das Opfer einen großen Anteil bekommen soll. Immer neu erfundene plötzlich dazwischen gekommene Schwierigkeiten dienen dann dazu, immer höhere Beträge zu ergaunern. Auf diese Weise verlieren immer mehr arglose Menschen große Geldbeträge.
Die grundlegende Idee, an das Geld der Opfer zu kommen, bleibt zwar nach wie vor gleich. Aber die Gauner haben ihre Strategien auf die jeweiligen Länder, in denen die Opfer leben, angepasst. So neigen die Menschen in China etwa dazu, angeblichen Lotterie-Gewinnen zum Opfer zu fallen, während in Indien eher falsche Arbeitsplatzversprechen Erfolg haben. Die Opfer seien jedoch nicht unschuldig, berichtet das Institut. Sie seien ebenso gierig wie die Täter. Immerhin spekulieren die Opfer darauf, die versprochenen hohen Geldsummen auch zu erhalten.
Bei dieser Art des Betruges sollen angebliche Diplomaten das Geld als sogenanntes consignment in einer trunkbox mittels ihrer diplomatischen Immunität durch den Zoll schmuggeln. Hierbei kommt es dann natürlich zu Komplikationen und es fallen Gebühren z.B. für ein „yellow tag“ an welche das Opfer per Western Union bezahlen soll. Wenn das opfer die erste Gebühr bezahlt hat kommt gleich die nächste Forderung für immer neue Spesen
Bietet man Ihnen dubiose Geschäfte mit angeblichen Erbschaften aus Afrika an ?
Sollen Sie als der angebliche Erbe eines riesigen „vergessenen“ Vermögens fungieren um als Strohmann eine Hinterlassenschaft zu übernehmen und zu „erben“ ?
Hat man Ihnen eine Email geschickt und Ihnen mitgeteilt, daß ein verschollenes Mitglied Ihrer Familie angeblich in Afrika gestorben sei und ihnen ein großes Vermögen hinterlassen hat ?
Sollen Sie ein Erbe antreten von ehemaligen NS – Opfern, die angeblich keine Nachkommen mehr haben – meist soll das Geld in der Schweiz deponiert sein- dann sollten alle Alarmglocken klingeln
“ Werden Sie zum Erben eines längst vergessenen Vermögens „, so schreibt ein „Bankdirektor“ von Südafrika im sogenannten „Becker-Scam“ und führt aus, daß es um 16 Millionen U$ leicht zu verdienendes Geld gehe und man lediglich ein Bank-Konto, sowie gegenseitiges Vertrauen brauche, um diese Summe zum späteren Opfer zu überweisen und zu teilen.
So etwas hört sich unglaublich an, aber es ist wahr, und ich erlebe es mit meiner kleinen Internet-Detektivagentur immer öfter, daß sich neue Opfer melden, welche auf den Reiz der sogenannten „Nigeria Briefe“ hereingefallen sind und -zigtausende Euros nach Amsterdam getragen haben, in der Hoffnung, schnell reich zu werden, um aber zum Schluss lediglich mit leeren Händen da zu stehen, während die Internetbetrüger große Kasse gemacht hatten und über alle Berge verschwunden sind.
Die Opfer ahnten zumeist von Anbeginn, das es so etwas eigentlich nicht geben kann und daß Geldwäsche und Steuerhinterziehung strafbar sind, aber sie wollten cleverer sein, wie die Betrüger und hofften darauf, das vielleicht doch etwas dran sein könnte, an den blumigen Versprechungen, welche per Internet mit Email und per Telefon ins Haus kamen.
Es wäre ja auch zu schön gewesen, falls es geklappt hätte…
Wer dann auch nur eine einzige der geforderten „Gebühren“ bezahlt hat, begibt sich auf eine endlose Straße von immer neuen Forderungen der Abzocker und der Betrug endet oft erst dann, wenn die Opfer finanziell komplett ruiniert und ausgesaugt sind.
So lange wie für die Betrüger Hoffnung besteht, noch mehr Gelder aus ihren Opfern rauszuholen, melden diese sich mit immer neuen Forderunge – so lange bis nichts mehr geht. Und das tragische ist die sich entwickelnde Dynamik des Betrugs, da das Opfer glaubt, daß er das bisher gezahlte Geld verliert, wenn er nicht der nächsten Forderung der Abkocher nachkommt und deshalb zahlen diese Menschen selbst dann, wenn Sie von Ihrer Umwelt gewarnt wurden und es auch selbst auch fühlen, daß etwas an der ganzen Sache oberfaul ist.
Gute Betrüger verkaufen das „Prinzip Hoffnung“ und es ist erstaunlich wie weit manche Betrogene dabei mitgehen. Fachleute haben solch ein Verhalten auch schon mit Spielsucht verglichen.
Wenn es zu schön ist um wahr zu sein dann ist es immer Betrug !
Spezialist für die Beurteilung von Dokumenten zu zweifelhaften Erbschaften ist: internetdetektiv.expert
Nigeriabriefe erfolgreicher denn je: die so genannten Scammer der Nigeriaconnection ergaunerten im vergangenen Jahr umgerechnet fast 6,7 Milliarden Euro