Internetportale, auf denen Gutscheine mit Rabatten angeboten werden, schießen seit etwa einem Jahr wie Pilze aus dem Boden. Was steckt dahinter und sind diese Angebote seriös ?
Die Anbieter zum Beispiel groupon.de, dailydeal.de, PromoZebra, cooledeals.de, dealticket.de oder westdeal.de versprechen Preisnachlässe von bis zu 80 Prozent und mehr. Doch Vorsicht! Niemand hat etwas zu verschenken. Je größer der angepriesene Rabatt, desto kritischer sollte man das Angebot prüfen.
Die Verbraucherzentrale Hessen informiert über Sparmöglichkeiten und Stolpersteine bei der virtuellen Schnäppchenjagd in einer Pressemitteilung:
90 Prozent bei der Reisebuchung sparen? 70 Prozent beim nächsten Online-Schuhkauf? 50 Prozent im Restaurant? So genannte Groupon-Dienste sollen es möglich machen. Doch echte Schnäppchen sind keineswegs immer garantiert.
Die Verbraucherzentrale Hessen hat die Internetseiten der Anbieter unter die Lupe genommen und dabei viele Tricksereien bei Preis- und Rabattangaben, undurchsichtige Vertragsbedingungen und teils erhebliche Lücken in punkto Datensicherheit festgestellt.
Über Reize und Risiken der virtuellen Schnäppchenjagd informiert die neue Verbraucherinformation „Augen auf beim Gruppenkauf: Groupons – Rabattgutscheine im Internet“, die unter www.verbraucher.de kostenlos heruntergeladen werden kann.
Vor allem die mit jedem Angebot verbundenen Einschränkungen sind für Verbraucher nicht immer auf den ersten Blick erkennbar. Viele Angebote sind zeitlich befristet, können nur zu besonderen Zeiten, nur in bestimmten Filialen oder nur nach Verfügbarkeit eingelöst werden. Gerade bei Warenkäufen wird die Gültigkeit der Gutscheine auch häufig von einem Mindestbestellwert abhängig
gemacht, so dass der tatsächliche Rabatt viel geringer ausfällt als es
die Werbung für den Gutschein verspricht.
„Wer Rabattcoupons kaufen möchte, muss daher vor dem Gutscheinkauf genau rechnen und sollte das Kleingedrucktesorgfältig lesen“,
erläutert Peter Lassek von der Verbraucherzentrale
Hessen.
Internetportale, auf denen Gutscheine mit Rabatten angeboten werden, schießen seit etwa einem Jahr wie Pilze aus dem Boden. Die Anbieter – zum Beispiel groupon.de, dailydeal.de, PromoZebra, cooledeals.de, dealticket.de oder westdeal.de – versprechen, dass sich mit dem Kauf solcher Gutscheine beim nächsten Friseurbesuch, der nächsten Urlaubsreise oder beim Schuh oder
Bücherkauf wahre Schnäppchen mit Preisnachlässen von bis zu 80 Prozent und mehr erzielen lassen.
Dahinter steht die Idee des organisierten Live-Shoppings: auf den Angebotseiten können sich Interessenten zusammenschließen, um in der Gruppe Gutscheine bzw. Coupons für Restaurants, Schwimmbäder, Wellness-Behandlungen, Tanzschulen und vieles andere zu Vorteilspreisen zu erwerben.
Zum eigentlichen Kauf kommt es erst dann, wenn sich in der zuvor ausgewählten Stadt genügend Interessenten für ein Angebot gefunden haben.
Die Bandbreite der Angebote ist groß. Die meisten sehen mit ihren hohen Rabatten auf den ersten Blick auch durchaus verlockend aus, doch stimmten bei vielen der von der Verbraucherzentrale Hessen getesteten Angebote die Prozentangaben nicht. Häufig blieb völlig unklar, worauf sich der angebotene Rabatt bezieht und wie die Anbieter die ausgewiesene Ersparnis berechnen.
Durch Mindestbestellwerte und -mengen, hohe Tagespreise, die zur Berechnung der Prozentangabe erhoben worden sind oder auch durch den Aufschlag von Versandkosten verändern sich die Preise schnell und liegen am Ende deutlich höher als der Verbraucher im ersten Moment vermutet.
„Besonders kritisch sollten Verbraucher die vielfältigen Vertragsbedingungen in Augenschein nehmen, an die die Groupons geknüpft sind“,
so Lassek weiter.
„Viele Angebote sind zeitlich befristet und gelten nur für kurze Zeit, teils gibt es den Rabatt nur auf besonders teure Produkte. Mancher Groupon gilt nur an bestimmten Wochentagen oder je nach Verfügbarkeit“
Der Nutzer muss bereits vor Abschluss des so genannten “Deals“ seine persönlichen Daten – inklusive Konto- oder Kreditkartennummer – preisgeben.
Doch gerade in puncto Datenschutz und Datensicherheit lassen die Internetseiten zu Wünschen übrig: Häufig fehlt es an ausreichenden Sicherheitsvorkehrungen und verständlichen Datenschutzbestimmungen.
Knapp die Hälfte der näher betrachteten Online-Portale versenden persönliche Verbraucherdaten unverschlüsselt durch das Internet. Risiko: ganze Online-Sitzungen können theoretisch
von unberechtigten Dritten ausgelesen werden.
Bei einigen Anbietern bleibt völlig im Dunklen, welche Daten für welche Zwecke und in welchem Ausmaß gespeichert werden. Verbraucher werden oft auch nicht hinreichend darüber aufgeklärt, dass ihre Daten an andere Unternehmen weiter gegeben und für Zwecke der Werbung verwendet werden.
Fazit der Verbraucherzentrale Hessen: wer die Angebote und Bedingungen sehr sorgfältig prüft und Grundregeln streng beachtet, kann das ein oder andere Schnäppchen machen. Als minimale Grundregeln gelten, auf Datensparsamkeit und -sicherheit achten und sich vor allem im Voraus auch über die regulären Marktpreise der Produkte und vielfältigen Einschränkungen und Bedingungen informieren.
Nur so wird das vermeintliche Schnäppchen nicht zu einer überbezahlten Erfahrung.
Quelle: Verbraucherzentrale Hessen