Mit den Schummelshops „importstar.net, techshop24.com, Repodo.de und europa-handelshaus.de“ machte die sog. „Zossen-Gruppe“ um den inzwischen rechtskräftig verurteilten Paul Lange groß Kasse.
Weitere Schummelshops dieser Tätergruppe waren:
www.Interposten24.de
www.Interposten24.com
www.car-compos.de
www.comstar-it.de
www.itmediaposten.de
www.it-mediaposten.de
www.Tec-shopping.de
www.easyimport24.de
www.comstar-webshop.de
Seine Verurteilung liess sich der Täter jedoch leider nicht als Warnung dienen, und so machte er mit seinen Betrügereien weiter.
Deutschlandweit wurde er bekannt, als der sog. „Mehltüten-Betrüger“, weil er, unter anderem über Ebay und Kleinanzeigen, hundertfach kostspielige Handys und Kameras zu Schnäppchenpreisen anbot. Geliefert wurde dann per DHL-Paket. Statt der erhofften Ware bekamen die Kunden kiloweise Mehl und Zucker in den Paketen geliefert, die Lange den Geprellten per Nachnahme zustellen ließ.
Damals ermittelte unser Redakteuer Mathias Kindt-Hopffer mit seiner kleinen Detektei den damaligen Aufenthaltsort des Betrügers und in der „Escher“ – Sendung wurde ausführlich über diesen Fall berichtet:
Inzwischen gibt es Neuigkeiten zum Fall des Internetbetrügers Paul Lange:
der Herr entzog sich den Verfahren in Deutschland durch seine spektakuläre Flucht nach Brasilien.
Mit Hilfe von Zielfahndern der Interpol, sowie der Polizei vor Ort, ging der inzwischen international gesuchte Ganove den Fahndern in Recife / Brasilien ins Netz und sitzt inzwischen wohl behütet im Gefängnis.
Von dort wird er voraussichtlich bald nach Deutschland überstellt, wo noch mehrere offene Strafverfahren wegen zahlreicher Betrugsdelikte auf ihn warten.
Update 24.5.2014:
„Kraken“- Paule (so sein Spitzname) hat sich bei mir telefonisch gemeldet. Offenbar sitzt er nicht mehr im Gefängnis. Er erzählte mir, er wäre lediglich 6 Wochen in Haft gewesen und sei nun wieder in Freiheit, da seine derzeitige Lebenspartnerin schwanger von ihm sei.
Wieder ein Beispiel zum Thema „Betrug mit Fake Shops lohnt sich nicht“ – irgendwann erwischt es die meisten dieser Täter. Die derzeitige Erfolgsquote der Polizei und Justiz liegt bei über 50%
Scheuen Sie sich also nicht und erstatten Sie Meldung des Shops bei uns und eine Strafanzeige bei der Polizei, wenn Sie im Internet an einen Fake Shop geraten sind. Noch besser: AUGEN AUF, bevor Sie bei relativ unbekannten Shops bestellen, die ihre Ware nur per Vorkasse anbieten.
So können Sie sich vor Schummelshops schützen
- Überprüfen Sie stets vor einer Bestellung immer die Seriosität des Anbieters. Achten Sie darauf, dass Identität und Anschrift des Anbieter sowie Widerrufs- oder Rückgaberecht leicht auffindbar und verständlich sind – und stimmen. Informationen hierzu gibt es oft im Impressum des Shop.
- Googeln Sie nach der Firma ruhig auch einmal und achten Sie dabei auf deren Bewertungen und Erfahrungen anderer Kunden. Fügen Sie zum Namen der Firma die Begriffe „Betrug“ und „Bewertung“ hinzu. Hilfreich sind manchmal auch Internet-Gütesiegel (sofern diese echt=klickbar sind)
- Wählen Sie stets nur sichere Zahlungsmethoden, beispielsweise per Rechnung, Bankeinzug, Kreditkarte oder Online-Zahlungsservices wie PayPal
- Bargeld-Transferservices wie Western Union sind völlig ungeeignet, vor allem, wenn Sie bisher noch keine positiven Erfahrungen mit dem Verkäufer gemacht haben und diesen nicht kennen
- Verzichten Sie auf Vorabzahlung!!! Sie haben praktisch nie eine Chance, Ihr Geld wieder zu sehen, sofern es der Verkäufer nicht will. Auch Überweisungen auf normale Bankkonten sind keinesfalls sicher !
- Auch die Bezahlmethode “Nachnahme” ist unsicher (wenn Ihnen der Versender eine Tüte Mehl oder Sauerkraut statt der erwartetenKamera schickt)
Update 7.10.2015
Paul Lange ist in Recife/ Brasilien inhaftiert und soll nach Deutschgland abgeschoben werden. Mein Informant schickte mir die neueste Polizeimeldung zu Paul Lange
Recife/PE – Policiais federais de Brasília/DF e Recife/PE, em cooperação policial internacional com a Polícia Federal alemã (Bundeskriminalamt) e com o apoio do 6º Batalhão da Polícia Militar de Pernambuco, prenderam na tarde desta sexta-feira, 25, em Recife, o foragido alemão Paul Lange, de 27 anos.
Lange era procurado pela Justiça alemã em razão do crime de fraude, praticado entre maio e novembro de 2011 na Alemanha. Ele permanecerá preso e à disposição do Supremo Tribunal Federal (STF) até o fim do processo de extradição.
(hier in der Übersetzung):
Recife / PE – Bundespolizei in Brasilia / DF und Recife / PE in die internationale polizeiliche Zusammenarbeit mit der Bundespolizei Deutschland (Bundeskriminalamt ) und mit Unterstützung des 6. Bataillon der Militärpolizei von Pernambuco, am Nachmittag des Freitag, 25 festgenommen , in Recife, der deutschen Flüchtling Paul Lange , 27 .
Lange wurde von der deutschen Justiz wegen des Verbrechens des Betrugs, der zwischen Mai und November 2011 in Deutschland begangen wollte . Es wird verhaftet und verfügbar bleiben dem Bundesgericht (STF) bis zum Ende des Auslieferungsverfahrens