-MKH- (eigener Bericht)
In Frankreichs WM-Team wird vor dem besiegelten Aus die Stimmung immer schlechter.
In der Halbzeit des Spiels Frankreich gegen Mexico kam es in der Kabine dann zwischen Spieler Nicolas Anelka und Nationaltrainer Raymond Domenech zum Eklat.
Es kam zwischen den beiden zu wüsten Beleidigungen und jeder fragte sich: was wurde eigentlich ganz genau gesagt ?
Die französische Sportzeitung „L’Équipe“ schrieb, daß Nicolas Anelka seinem Coach Raymond Domenech die Worte „Fi.. dich in den A… H…sohn!“ an den Kopf geworfen haben soll..
Danach sei es zu einem weiteren Wortgefecht gekommen. Anelka soll auch Domenechs Anweisungen ignoriert haben. Danach wurde er ausgewechselt und später aus der Nationalmannschaft ausgeschlossen und nach Hause geschickt.
Selbst der französische Staatspräsident Nicolas Sarkozy ließ gestern öffentlich hierzu verlauten, daß das Verhalten von Domenech inakzeptabel sei.
Inzwischen spitzt sich die Affäre um Stürmerstar Nicolas Anelka beim Fußball-Vizeweltmeister Frankreich zu.
Kapitän Patrice Evra sagte, daß es in der Mannschaft der „Bleus“ „einen Verräter“ gäbe.
Evra spielte damit auf die Enthüllungen der Beleidigungen durch das Sportblatt „L’Équipe“ an, die die Affäre ausgelöst hatten. Anelka dementierte unterdessen die von der Zeitung veröffentlichten Beschimpfungen. „Das sind nicht meine Worte“, beteuerte er.
Inzwischen weitet sich der ganze Skandal immer weiter aus. Nach Umfrageergebissen sind 80% der befragten Franzosen nunmehr der Meinung, daß die Spieler und Trainer der Nationalmanschaft die Angelegenheit nicht mehr in der Öffentlichkeit austragen sollten.
Die Fans erwarten stattdessen, daß die Mannschaft ganz einfach das Scheitern im Cup eingestehen soll und ohne weiteres Aufsehen auf schnellstem Wege zurück nach Frankreich reisen sollen.
Unterdessen hat sich auch Zinedine Zidane zu Wort gemeldet und hat den Trainingsboykott scharf kritisiert: „Ich kann diese Maßnahme nicht nachvollziehen. Wir sind hier bei einer WM. Da muss man sich doch zusammenreißen“, sagte der Welt- und Europameister.
Zur Suspendierung Anelkas äußerte sich Zidane zurückhaltend: „Anelka hatte viel Kredit. Zu dem, was er gesagt hat, will ich mich gar nicht äußern. Aber es darf nicht sein, dass Dinge aus der Mannschaft nach außen dringen. Die Umkleidekabine ist heilig.“
Auf die Frage, wer der Maulwurf sein könnte, der den Streit nach aussen und in die Presse trug, antwortete der 37-Jährige: „Ich habe keine Ahnung. Ich weiß es wirklich selbst nicht.“
Heute abend gibt es ein Gipfeltreffen unter der Leitung von Frankreichs Sportministerin Roselyn Bachelot. Diese soll dem Chaos jetzt ein Ende setzen.
Die Politikerin verlängerte auf Anordnung von Sarkozy ihren Aufenthalt in Südafrika und berief ein „Krisentreffen“ mit dem französischen Team-Kapitän Patrice Evra, Trainer Raymond Domenech und dem Präsidenten des Nationalverbands FFF, Jean-Pierre Escalettes ein.
Wegen der „Empörung der Franzosen“ mit ihrer Elf, so sagte Bachelot dem Fernsehsender „TF1“, rufe sie alle Delegationsangehörigen zur „Verantwortung und zur Wahrung der Würde“ auf.
Allgemein wird gehofft, dass sich die Wogen nach der WM und der Ablösung von Domenech durch Laurent Blanc wieder glätten werden