Romancescammer lockt Opfer nach Nigeria
Bericht einer Frau, die einem Datingscammer zum Opfer fiel
Sie verliebt sich in einen Mann, den Sie im Internet kennenlernt und folgt ihm bis nach Nigeria. In den Slums von Lagos erlebte Sie ein Martyrium. Das Opfer schreibt in ihrem Bericht:
Ich habe Herrn Omotoye über ein Partnerportal („Badoo“) im Internet kennen gelernt. Er befand sich zu diesem Zeitpunkt angeblich aus dienstlichen Gründen in England und wollte, dass ich zuerst seine (angebliche) Schwester hier in Deutschland kennen lerne.
Sie stellten sich mir gegenüber als Geschwister mit den Namen Mike und Joice (so werden sie auch in Nigeria genannt) vor. Ihre Namen im Pass sind allerdings Sonia Okosun sowie Prince Omotoye.
Nachdem Herr Omotoye mir einen Heiratsantrag gemacht hatte, flogen wir letztes Jahr im Mai für drei Wochen nach Nigeria, Lagos, damit er mich seiner Familie vorstellen könne. Da beide über keine finanziellen Mittel verfügten, baten sie mich, die Tickets sowie ein Auto, welches sie nach Nigeria verschiffen wollten, vorzufinanzieren.
Sie versprachen und versicherten, mir das Geld in Nigeria zurückgeben, da sie dort über Gelder verfügten, da sie aus einer reichen Familie kommen. Da ich davon ausging, dass es Geschwister seien und mich mein Freund heiraten und in diesem Urlaub seiner Familie vorstellen wollte, machte ich mir keine Gedanken darüber und glaubte alles.
Auf dem Flughafen in Lagos/Nigeria forderte mich Frau Okosun auf, ihr mein Bargeld (1.600,00 Euro in bar) sofort zu geben, da es nicht erlaubt sei, Euro in Nigeria einzuführen und mir das Geld bei der Passkontrolle abgenommen werden würde, da ich die Einfuhr des Geldes angeben müsse.
Da mich beide so verunsicherten und damit verängstigten, gab ich ihr das Geld. Ebenfalls wurde mir am Flughafen nach der Passkontrolle in Nigeria mein Pass, mein Ticket, mein Handy sowie meine Kreditkarte abgenommen, da sie meinten, dass sie bei Herrn Omotoye sicherer wäre.
Bis zu diesem Zeitpunkt vertraute ich ihnen noch. Als wir bei der Baracke in den Slums von Lagos ankamen, war ich so geschockt, dass ich an diesem Abend meine Sachen vergaß.
Die Unterkunft war eine zerfallende Baracke mit Toilette ohne Tür und Wasser zum Spülen, ohne fließenden Wasser, ohne Strom, ohne irgendwelches Inventar (Küche, Bad, Möbel, Fenster, Türen etc.).
Am nächsten Morgen verschwanden beide für mehrere Tage und ließen mich in einem Haus in den Slums zurück, ohne Geld, Essen etc. Ich musste mir mein Wasser und Essen erbetteln.
Nach ihrer Rückkehr forderte ich beide auf, meine Sachen sowie mein Geld zurückzugeben, damit ich zur deutschen Botschaft gehen könne, um mein Ticket zu ändern und nach Hause zu kommen.
Daraufhin fing das Martyrium an
Sie drohte mir ständig, wenn ich nicht die Klappe halte und machen würde, was sie von mir verlangen, würde sie mich aus dem Haus werfen. Das Geld, was Frau Okosun mir am Flughafen abnahm wäre dafür, dass ich ihren Ehemann fi…. Für alles was ich benötige, habe ich in Zukunft zu zahlen.
Ab da an wusste ich, dass sie Mann und Frau sind und alles geplant haben. Da ich Geld benötigte, um mir Wasser für die Hygiene und zum Trinken sowie Essen zu kaufen, sind sie gemeinsam mit mir zur Bank gegangen, wo ich unter ihrer Aufsicht am Geldautomaten mit meiner Kreditkarte Geld holen musste, wovon sie mir jedes Mal die Hälfte wegnahmen mit der Begründung, ich habe für Unterkunft und Schlafmöglichkeit zahlen. Sie erinnerte mich täglich daran, mich ohne Geld und meine Papiere aus dem Haus zu werfen, wenn ich nicht das mache, was sie von mir verlangen. Ich schlief dort auf dem nackten Boden mit fremden Leuten, die mich nicht verstanden, weil sie kaum englisch sprachen und nicht verstanden, worüber wir sprachen.
Da es keinen Strom und somit keine Lichtquelle in der Baracke gab, bin ich in der 1. Woche gestürzt und brach mir dabei eine Rippe. Aufgrund der Schmerzen sowie der dazukommenden schweren Bronchitis und der Tatsache, dass ich auf dem nackten Boden schlafen musste, konnte ich mich kaum bewegen. Ich bettelte beide ständig, mich in ein Krankenhaus zu fahren, was sie unterließen und mich auslachten.
Schliesslich gelang mir die Flucht aus den Slums und Rückkehr nach DeutschlandGleich nach Rückkehr in Deutschland, bin ich zum Arzt, wo der Rippenbruch festgestellt und ich für weitere 4 Wochen arbeitsunfähig krank geschrieben wurde.
Des weiteren versuchte meine Tochter die ganze Zeit mich telefonisch zu erreichen, da beide ihr eine nigerianische Nummer vor Abflug gaben, worüber ich zu erreichen wäre. Sie würden mir dann eine eigene Karte kaufen, damit sie mich immer erreichen könne. Diese Kontaktaufnahme unterbanden sie ebenfalls, indem sie den Anruf meiner Tochter immer wegdrückten.
Alle meine Sachen (pers. Kleidung, Medikamente, Kosmetika etc.) wurde mir entwendet und an die Familie verschenkt. Am Tag des Rückfluges erhielt ich am Flughafen meinen Pass sowie meine Kreditkarte zurück. Mein neues Mobiltelefon war angeblich verschwunden. Hier in Deutschland angekommen sagten sie mir lachend, dass ich so blöde wäre und nichts von dem, was vorgefallen wäre, beweisen könne.
Am Flughafen angekommen, teilte mir meine Tochter mit, dass der Bruder von Herrn Omotoye die ganze Zeit mein Auto gefahren ist und ihr nicht den Autoschlüssel, wie abgesprochen überreicht hatte. Er fuhr uns mit meinem PKW am Abflugtag zum Flughafen. Bei der Durchsicht des Autos stellte ich fest, dass dieses mehrere nicht unerhebliche Schäden aufwies. Als ich ihn daraufhin ansprach bei der Rückkehr, sagte er nur, ich solle ihn in Ruhe lassen und nie wieder ansprechen, sonst würde er mir die Fresse stopfen. Er hätte bei der Polizei gearbeitet in Nigeria und wüsste wie man jemanden verschwinden lassen könne und nie wieder findet.
Meine Tochter hatte Herrn Omotoye mehrfach telefonisch aufgefordert, unseren Wohnungsschlüssel zurückzugeben und an die Rückzahlung des Geldes zu denken. Wir haben mehrere Monate versucht, sie in ihrer Wohnung aufzusuchen bzw. telefonisch zu kontaktieren, leider ohne Erfolg. Daraufhin wechselte Herr Omotoye und Frau Okosun ihre Telefonnummern.
Ich habe beide niemals in Deutschland arbeiten sehen und gehe deshalb davon aus, dass sie von Sozialleistungen hier in Deutschland leben. Sie erklärten ihre Nichtbeschäftigung damit, dass sie in Nigeria reich wären und von dort monatlich Geld erhalten.
Da sich beide mir gegenüber als Bruder und Schwester ausgaben und mir alle ihre Angaben plausibel waren, ließ mich nichts an ihre Angaben zweifeln. Beide haben von mir ca. 5.500,00 Euro ergaunert sowie ein weiterer Bruder meinen PKW beschädigt.
Aus Angst wegen der Drohungen, die sie mir gegenüber aussprachen und aus Scham habe ich bis jetzt meinen Mund gehalten
Berichte von Opfern, die ihrem Scammer bis nach Nigeria folgten, sind relativ selten. Deshalb habe ich diesen authentischen Bericht hier veröffentlicht. Dieser soll Frauen, die sich in einer ähnlichen Situation befinden, als dringende Warnung dienen.
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