Post von Dr. Halsabschneider
In den vergangenen Wochen erkundigten sich immer mehr Verbraucher nach der Seriosität von Schreiben angeblicher Rechtsanwalts- und Notarkanzleien, in denen ihnen zu einem Gewinn in Höhe von sagenhaften 65.000 Euro gratuliert wird.
Die seriös erscheinenden Schreiben der Hamburger Kanzleien geben vor, man habe im Rahmen einer Verlosung der Versand- und Verlagshäuser den Hauptpreis gewonnen. Der versiegelte Geldkoffer müsse aus der Schweiz überführt werden. Zur Deckung von Zollgebühren und der Feststellung der Identität des Gewinners solle man vorab 750 Euro überweisen. Ein Überweisungsformular liegt den Briefen schon bei.
Seriöse Fassade
Doch Achtung, die angegebenen Anwälte sind natürlich frei erfunden, und der Gewinn soll in Wahrheit gar nicht ausbezahlt werden. Füllen Sie das Überweisungsformular aus, ist nur eins sicher: Ihr Geld ist weg!
Die falschen Kanzleien heißen Lehmann & Becker, Brown & Schmitz oder Franken & Bresser. Alle haben ihren Sitz in Hamburg. Um seriös zu wirken, sind ihre Schreiben zusätzlich mit dem Wappen der Bundesländer Nordrhein-Westfalen oder Hamburg versehen.
In manchen Schreiben ist lediglich eine Telefonnummer für Rückfragen angegeben. Wer dort anruft, erreicht gut geschultes Personal, das die Anrufer mit fadenscheinigen Erklärungen im Glauben lässt, die Angelegenheit sei rundum rechtmäßig.
Unser Rat
Egal wie seriös, egal wie nachvollziehbar und verlockend die Versprechungen erscheinen mögen, begegnen Sie solchen Mitteilungen stets mit Misstrauen.
- Gehen Sie auf keinen Fall auf solche Gewinnbenachrichtigungen ein. Überweisen Sie auf keinen Fall Geld.
- Sollten Sie Zweifel haben, wenden Sie sich an die Verbraucherzentrale oder an die örtliche Notarkammer.
- Melden Sie den Fall an die Bundesnetzagentur (www.bundesnetzagentur.de). Diese kann die verwendeten Telefonanschlüsse abschalten.