Fakeshop-Bande: Urteil 7 Jahre Haft für Bandenchef Hansi

Fakeshop-Bande Urteil 7 Jahre Haft für Bandenchef Hansi

Internetbetrug in Millionenhöhe: Die «Fakeshop-Bande» prellte tausende Kunden. Die georderte Waren kamen nie bei ihnen an. Nun gab es ein Urteil

Facto24.de berichtete und warnte monatelang über die neuesten Schummelshops der fakeshop-Bande und wurde zum „Dank“ von den Gangstern bedroht und mit mehreren DDOS-Attacken und Hackerangriffen tagelang lahmgelegt.

Inzwischen gab es Urteile. Das Landgericht Augsburg verurteilte den Bandenchef „Hansi“ am 21.78.2012 zu 7 Jahren Haft. Der Staatsanwalt hatte 8 Jahre gefordert

Arglose Käufer bestellten im Internet Elektrogeräte, Silbermünzen und sogar Goldbarren, doch die Ware sahen sie nie – weil es sie gar nicht gab. Der Gesamtschaden wurde auf mehr als eine Million Euro beziffert.

Der einschlägig vorbestrafte Angeklagte lasse sich nur durch hohe Strafen beeindrucken, sagte der Vorsitzende Richter Rudolf Weigell. Die Kammer verurteilte ihn wegen banden- und gewerbsmäßigen Betrugs sowie Computerbetrugs. Die Bande hatte im Internet mit 31 Shops mindestens 1.609 Kunden geprellt. Unter dem Decknamen Hansi erteilte der 23-Jährige aus Essen Bandenmitgliedern nach Überzeugung des Gerichts Aufträge und ließ sie die Internet-Shops erstellen. Außerdem erschlich sich die «Fakeshop-Bande» Daten von Bankkunden und hob Geld von sieben Festgeldkonten ab. Staatsanwalt Andreas Straßer hatte in seinem Plädoyer acht Jahre Haft für den Anführer gefordert.

«Die Tat ist in hohem Maße professionell und von hoher krimineller Energie geprägt.»

sagte der Staatsanwalt

„Teile dieser Tat werden im Dunkeln bleiben“, ist der Staatsanwalt überzeugt. Es gebe sicherlich noch weit mehr von den Online-Shops Geschädigte als die ermittelten 1609 Personen. Dem Verfahren kommt aus Sicht der Staatsanwaltschaft eine hohe Bedeutung zu. Der Prozess habe Signalwirkung: Die Täter merkten, dass sie nicht davonkämen, und die Opfer sähen, dass es sich doch lohne, Anzeige zu erstatten.

Die Verteidigung geht in Revision

Die Betrüger waren den Ermittlern im Mai 2011 ins Netz gegangen, nachdem Landeskriminalamt und Staatsanwaltschaft ihnen anderthalb Jahre lang auf den Fersen gewesen waren. Drei der ursprünglich vier angeklagten Mitglieder der «Fakeshop-Bande» wurden vom Augsburger Landgericht bereits zu bis zu vier Jahren Haft verurteilt. Der Hauptangeklagte schwieg während der 15 Verhandlungstage zu den Vorwürfen.

Nach Meinung der Verteidigung gab es keine Grundlage für einen Schuldspruch – sie stellte daher keinen Antrag. Der Verurteilte kündigte Revision an.

Facto24 nimmt dieses Phänomen zum Anlass, noch einmal vor den Tricks der Betrüger im Internet zu warnen.

Es ist zu befürchten, das mit weiteren Nachahmern zu rechnen ist. Ganz aktuell warnen wir vor: dominik-versand.com und domi-elektronik.com
Wir appellieren deshalb eindringlich, im Internet nicht allzu leichtgläubig seine Daten, insbesondere sein Konto preiszugeben und auch bei der Bezahlung von Interneteinkäufen ein gesundes Misstrauen an den Tag zu legen.

Wer im Zweifel ist, ob ein Shop legitim ist, sollte vor dem Bestellen nach dem shop “googeln” und keinesfalls Vorauszahlungen per Banküberweisung tätigen.

Als relativ sichere Bezahlmethoden gelten Zahlungen per PayPal, Bank-Lastschrift und Kreditkartenzahlungen, weil hierbei die Gelder im Falle eines Falles zurückgeholt werden können. Falls Nachnahme angeboten wird, dann sollte hiervon Gebrauch gemacht werden obwohl es auch schon Fälle gab, bei denen die Täter statt einer wertvollen Kamera dem Opfer eine Packung Sauerkraut geschickt hatten

Fakeshop-Bande Urteil 7 Jahre Haft für Bandenchef Hansi

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