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Reisen nach Ägypten momentan gefährlich ? Warnung Auswärtiges Amt

Reise nach Ägypten

Viele haben ihren Urlaub bereits geplant und gebucht. Zu einem gern besuchten Urlaubsziel der Deutschen hat sich in den letzten Jahren auch Ägypten entwickelt, wo günstige Angebote locken und Touristen bisher relativ sicher waren.

UPDATE PER 16.8.2013

Die Lage in Ägypten hat sich dermassen zugespitzt, daß man jetzt von bürgerkriegsähnlichen Zuständen sprechen kann. In den Straßen von Kairo und den anderen Städten in Ägypten toben Straßenkämpfe mit hunderten Toten.

Es herrscht landesweiter Ausnahmezustand und das Militär hat nächtliche Ausgangssperren verhängt.

Facto24 meint: wenn Ihnen Ihr Leben und das Leben Ihrer Familie etwas wert sind, dann reisen sie zur Zeit auf keinen Fall nach Ägypten

Das Auswärtige Amt hat deshalb heute am 16.8.2013 folgende Reisewarnung herausgegeben:

Aufgrund der aktuellen Lage und der Unvorhersehbarkeit der Entwicklungen wird von Reisen nach Ägypten derzeit abgeraten.
Von Reisen nach Kairo, in die Touristenzentren in Oberägypten (Luxor, Assuan, Nilkreuzfahrten) und in das Nildelta wird dringend abgeraten.
Reisenden vor Ort in den Touristengebieten wird empfohlen, sich während ihres weiteren Aufenthalts besonders umsichtig zu verhalten und den Hinweisen der Hotels und Reiseveranstalter unbedingt Folge zu leisten.

Vor Reisen in den Nord-Sinai und das ägyptisch-israelische Grenzgebiet wird gewarnt.

Mit Blick auf den muslimischen Freitag und weiteren für den 16.8.2013 angekündigten Demonstrationen von Anhängern der Muslimbrüder wird nochmals zu erhöhter Vorsicht geraten. Jegliche Demonstrationen und Menschenansammlungen sowie religiöse Stätten sollten weiträumig vermieden werden. Grundsätzlich ist von Fahrten in den Nachmittags- und Abendstunden dringend abzuraten.

Vor dem Hintergrund der seit Ende Juni im ganzen Land stattfindenden Großdemonstrationen haben die Sicherheitskräfte am 14. August die Protestlager geräumt. Dabei ist es zu gewaltsamen Ausschreitungen mit zahlreichen Toten und Verletzten gekommen. Für Kairo steht zu befürchten, dass sich die Sicherheitslage weiter verschlechtert. Es ist im ganzen Land weiterhin mit Demonstrationen und Einsätzen der Sicherheitskräfte zu rechnen, die auch einen gewalttätigen Verlauf nehmen können. Die Lage bleibt sehr unübersichtlich.

Die Regierung hat am 14. August landesweit den Ausnahmezustand verhängt. Dies bedeutet teilweise auch eine nächtliche Ausgangssperre, v.a. in Großstädten und Ballungsgebieten, im Nildelta sowie auf dem Sinai (genau: Gouvernorate Kairo, Giza, Alexandria, Suez, Ismailia, Assiut, Sohag, Beni Suef, Minya, Beheira, Nord-Sinai). Die Ausgangssperre gilt bislang nicht in den Touristengebieten auf der Festlandseite Ägyptens am Roten Meer (u.a. Hurghada, Marsa Alam).

Zur aktuellen Lage in Ägypten am 29.6.2013:

Bei schweren Zusammenstößen zwischen Gegnern und Anhängern des ägyptischen Präsidenten Mohammed Mursi ist am Freitagabend 28.6.13  in Alexandria ein US-Bürger getötet worden.

So berichtet das ägyptische Staatsfernsehen. Bei dem Mann handle es sich um einen 21-jährigen Fotoreporter, hieß es.

Der Amerikaner sei von einem zunächst nicht identifizierten Mann mit einem großen Messer in die Brust gestochen worden, als er Demonstranten fotografierte.

Bei der Massenschlägerei im Stadtteil Sidi Gaber waren zuvor bereits zwei Ägypter getötet worden. Mehr als 80 Menschen wurden verletzt, heißt es. Die Kontrahenten gingen mit Steinen und Stöcken aufeinander los.

Zehntausende Gegner und Anhänger Mursis hatten am Freitag allein in Kairo demonstriert. In Alexandria gingen Büros der Muslimbrüder, denen Mursi entstammt, in Flammen auf.

Die Protestbewegung will ein Jahr nach dem Amtsantritt von Präsident Mohammed Mursi seinen Rücktritt erzwingen. Die islamistische Führung des Landes lehnt Neuwahlen ab.

Touristen, die eine Ägyptenreise geplant haben werden vom Auswärtigen Amt gewarnt:

Reisen nach Ägypten sollten bis auf weiteres auf den Großraum Kairo, Alexandria, die Urlaubsgebiete am Roten Meer, die Touristenzentren in Oberägypten (insbes. Luxor, Assuan, Nilkreuzfahrten) und auf geführte Touren in der Weißen und Schwarzen Wüste beschränkt werden.

Von Reisen in die übrigen Landesteile wird aufgrund der nach wie vor unübersichtlichen und unsteten Sicherheitslage weiterhin abgeraten, dies gilt insbesondere für den Sinai (mit Ausnahme der Touristenorte am Roten Meer im Küstenstreifen zwischen Sharm-El-Sheikh und Nuweiba) sowie das ägyptisch-libysche Grenzgebiet. Von Reisen in den Nord-Sinai und das ägyptisch-israelische Grenzgebiet wird dringend abgeraten.

Überlandfahrten zwischen den oben genannten Städten bzw. Landesteilen sollten vermieden werden – es sollte wo möglich auf Flugverbindungen zurückgegriffen werden. Von nächtlichen Überlandfahrten wird generell abgeraten.

Für den 30. Juni ist eine Großdemonstration der Opposition und ein Marsch zum Präsidentenpalast im Kairoer Stadtteil Heliopolis angekündigt. Bereits im Vorfeld, insbesondere am Freitag, den 28. Juni, soll es verschiedene Aktionen (Demonstrationen, Unterschriftensammlungen, Sitzstreiks, etc.) beider Seiten geben. Auch in vielen anderen Städten in Ägypten (Alexandria, Assyut, Luxor, Tanta, Minya, u. a.) werden Demonstrationen erwartet. Es wird nachdrücklich empfohlen im Vorfeld, während und nach diesen angekündigten Großdemonstrationen besondere Vorsicht walten zu lassen und den jeweiligen Einzugsbereich der Demonstrationen (für Kairo insbesondere die Innenstadt und Heliopolis) weiträumig zu meiden.

Reisenden in Ägypten wird allgemein dringend empfohlen, Menschenansammlungen und Demonstrationen weiträumig zu meiden und die Medienberichterstattung sehr aufmerksam und regelmäßig zu verfolgen.

Vor dem Hintergrund der prekären wirtschaftlichen und sozialen Situation weiter Teile der Bevölkerung ist in den letzten Monaten ein genereller Anstieg der Allgemein-Kriminalität (Banküberfälle, Car-Jackings, Handtaschenraub; vereinzelt auch mit Waffengewalt) zu beobachten.

Was heißt das für Sie, wenn Sie bereits eine Reise verbindlich gebucht haben ? Können Sie die Reise jetzt absagen oder verschieben ?

Momentan ist die Lage noch nicht gefährlich für Touristen, wenn diese grössere Menschenansammlungen bzw. Nähe von Demonstrationen meiden, so das eine kostenlose Absage oder Umbuchung  von den Reiseveranstaltern zur Zeit nicht ermöglicht bzw. anerkannt wird.

Das Außenministerium gibt in seinen Sicherheitshinweisen detaillierte Informationen bis hin zur Reisewarnung für ein Land. Für Reiseveranstalter ist das die Richtlinie für den kostenlosen Reiserücktritt. Momentan ist diese Gefährdung für Touris in Ägypten noch nicht erfüllt. Die US-Amerikaner sehen das anders und raten von Reisen nach Ägypten momentan ab

UPDATE  3.7.2013

Die aktuelle Gefährdungslage hat sich aufgrund des Ultimatums vom Militär an Präsident Mursi verschärft. Es ist im ganzen Land mit bürgerkriegsähnlichen Gewaltausbrüchen zu rechnen !

Aktuelle Hinweise

Reisen nach Ägypten sollten in der aktuellen Situation auf die Urlaubsgebiete am Roten Meer, die Touristenzentren in Oberägypten (insbes. Luxor, Assuan, Nilkreuzfahrten) und auf geführte Touren in der Weißen und Schwarzen Wüste beschränkt werden. Gegen Reisen in diese Gebiete im Transit über den Internationalen Flughafen Kairo bestehen keine Bedenken; der Flughafen funktioniert normal und ist gut gesichert.

Nicht notwendige Reisen nach Kairo und Alexandria sollten vor dem Hintergrund des innenpolitischen Machtkampfes (Ultimaten) und der volatilen Sicherheitslage aber vermieden werden. Deutsche Staatsangehörige, die sich in Kairo oder Alexandria aufhalten, sollten prüfen, ob ein Verbleib dort derzeit erforderlich ist. Von Reisen in die übrigen Landesteile wird dringend abgeraten; dies gilt insbesondere für das Nildelta, den Sinai (mit Ausnahme der Touristenorte am Roten Meer im Küstenstreifen zwischen Sharm-El-Sheikh und Nuweiba) sowie das ägyptisch-libysche Grenzgebiet. Von Reisen in den Nord-Sinai und das ägyptisch-israelische Grenzgebiet wird auch weiterhin dringend abgeraten. Überlandfahrten zwischen den oben genannten Städten bzw. Landesteilen sind zu vermeiden – es sollte wo möglich auf Flugverbindungen zurückgegriffen werden. Von nächtlichen Überlandfahrten wird generell dringend abgeraten.

Seit dem 30. Juni finden im ganzen Land Großdemonstrationen statt. Die Demonstrationen verlaufen weitgehend friedlich, es kam aber auch zu gewalttätigen Ausschreitungen mit Toten und Verletzten, insbesondere in der Nacht vom 2. auf den 3. Juli. Für die nächsten Tage hat die Opposition weitere Demonstrationen und andere Maßnahmen (ziviler Ungehorsam) angekündigt. Da auch die Unterstützer von Präsident Mursi zu weiteren Demonstrationen aufrufen, ist stellenweise mit weiteren Gewaltausbrüchen zu rechnen. Das Militär hat den politischen Parteien am 1. Juli 2013 ein Ultimatum von 48 Stunden für die Verständigung auf eine Lösung gestellt und mitgeteilt, dass es andernfalls selbst handeln werde. Die Lage bleibt unübersichtlich.

Es wird nachdrücklich empfohlen im Vorfeld, während und nach diesen angekündigten Großdemonstrationen besondere Vorsicht walten zu lassen und den jeweiligen Einzugsbereich der Demonstrationen (für Kairo insbesondere die Innenstadt und Heliopolis) weiträumig zu meiden. In den Nachmittags- und Abendstunden sollten Fahrten in den größeren Städten soweit wie möglich vermieden werden. Reisenden in Ägypten wird allgemein dringend empfohlen, Menschenansammlungen und Demonstrationen (insbesondere im zeitlichen Umfeld zum Freitagsgebet) weiträumig zu meiden und die Medienberichterstattung sehr aufmerksam und regelmäßig zu verfolgen.

UPDATE:  17. JULI 2013

Das auswärtige Amt hat jetzt eine sog. TEILREISEWARNUNG für bestimmte Gebiete in Ägypten herausgegeben, mit der Konsequenz, daß für (und nur für diese Gebiete) kostenlos storniert bzw. umgebucht werden kann.

Hier der Text der TEILREISEWARNUNG:

Aktuelle Hinweise / Teilreisewarnung

Von Reisen nach Ägypten, insbesondere in das Nildelta, auf den Sinai sowie in das ägyptisch-libysche Grenzgebiet, wird in der aktuellen Lage vor dem Hintergrund der sehr unbeständigen Sicherheitslage dringend abgeraten. Dies gilt auch für die Touristenzentren in Oberägypten (Luxor, Assuan, Nilkreuzfahrten).

Das gilt derzeit nicht für Reisen in die Touristengebiete am Roten Meer auf der Festlandseite Ägyptens und auf dem Sinai im Küstenstreifen zwischen Sharm-El-Sheikh und Nuweiba, die Auswirkungen der Sicherheitslage im restlichen Ägypten auf die Touristengebiete sind jedoch nicht absehbar. Reisende werden daher gebeten, besondere Vorsicht walten zu lassen und die Medienberichterstattung aufmerksam zu verfolgen.

Der Transit über den Internationalen Flughafen Kairo ist möglich; der Flughafen funktioniert normal und ist gut gesichert.

Vor Reisen in den Nord-Sinai und das ägyptisch-israelische Grenzgebiet wird aktuell gewarnt.

Überlandfahrten zwischen den oben genannten Städten bzw. Landesteilen sind zu vermeiden – es sollte ausschließlich auf Flugverbindungen zurückgegriffen werden. Von nächtlichen Überlandfahrten wird generell dringend abgeraten.

Seit dem 30. Juni fanden im ganzen Land Großdemonstrationen statt. Für die nächsten Tage ist mit weiteren Demonstrationen zu rechnen, die auch einen gewalttätigen Verlauf nehmen können. Die Lage bleibt sehr unübersichtlich.

Es wird nachdrücklich empfohlen, im Kontext dieser Großdemonstrationen besondere Vorsicht walten zu lassen und den jeweiligen Einzugsbereich der Demonstrationen (für Kairo insbesondere die Innenstadt, das Gebiet um die Kairo Universität, Heliopolis und Nasr City) weiträumig zu meiden. In den Nachmittags- und Abendstunden sollten Fahrten in den größeren Städten soweit wie möglich vermieden werden. Reisenden in Ägypten wird allgemein dringend empfohlen, Menschenansammlungen und Demonstrationen (insbesondere im zeitlichen Umfeld zum Freitagsgebet) weiträumig zu meiden und die Medienberichterstattung sehr aufmerksam und regelmäßig zu verfolgen.

Was versteht man unter Sicherheits-HINWEIS und was ist eine Reise-WARNUNG ? Ganz genau definiert dies das Auswärtige Amt hier auf seiner Homepage

Wenn Sie sich dennoch unwohl bei dem Gedanken fühlen, im Urlaub in etwas Gefährliches hineinzugeraten, dann sprechen Sie mit ihrem Reisebüro.

Für eine entsprechende Umbuchungsgebühr lässt sich fast immer eine Lösung zwecks Umbuchung oder Stornierung einer bereits fest gebuchten Reise finden, falls Sie nicht wegen einer aktuellen ReiseWARNUNG kostenlos stornieren oder umbuchen können

Mir persönlich wäre das alles zu unsicher und ich wollte keinesfalls mit meiner Frau und den Kindern in solch einen Krisenherd meinen sauer verdienten Jahresurlaub verbringen wollen.

Derzeit knallt es im östlichen Mittelmeergebiet (Griechenland mit Streiks, Türkei mit Demos, Ägypten mit einem beginnenden Bürgerkrieg) überall und da würde ich bei den momentanen Temperaturen (30 Grad und mehr) lieber in Mitteleuropa bleiben, auch wenn es ein bißchen teurer ist.

Wenn man sich jedoch ein wenig umschaut, lässt sich auch hier ein preiswerter und schöner Urlaub verbringen. Meine Geheimtipps sind derzeit: Tschechien und Kroatien 😉

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