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Benzinsorten: sinkende Preise für E-10 nicht ausgeschlossen

Die Kraftstoffpreise in Deutschland sinken weiter. Wie der ADAC meldet, sank der Preis für einen Liter E10 im Vergleich zur Vorwoche um durchschnittlich 2 Cent auf 1,646 Euro. Der Dieselpreis fiel im Durchschnitt um 2,4 Cent auf 1,500 Euro.

Den Tankstellen ist an der Gesamtmenge ein Anteil 6,25 Prozent Biobenzin und Biodiesel vorgeschrieben – bezogen auf den Energiegehalt der Kraftstoffe. Erreichen sie diese Quote nicht, sind Strafzahlungen fällig.

Bislang ist das neue E10, dem zehn Volumen-Prozent Biokraftstoff beigemischt werden, bei den Autofahrern umstritten und wird seit seiner Markteinführung fast schon boykotiert. Die Diskussion um das neue E-10 Benzin scheint jedoch eingeschlafen zu sein, obwohl es inzwischen klar wurde, daß die Verbraucher die neue Benzinsorte am Markt nicht annehmen.

Für die einen ist es nicht sicher, ob der Motor das neue Benzingemisch auch verträgt und für andere Verbraucher entspann sich eine Diskussion, ob das neue Benzin moralisch überhaupt zu vertreten sei, weil es anrüchig sei, Getreide und andere Nahrungsmittel zu „verdieseln“

Neu auf dem Markt ist die Idee, aus der Biomasse von Abfällen Benzin herzustellen. Was zwar in der Praxis machbar ist, scheitert an den (noch) zu hohen Herstellungskosten und wäre derzeit nur mit hohen Subventionen am Markt zu etablieren

Die Verbraucherzentrale hält den Biokraftstoff für gescheitert, Umwelt- und Hilfsorganisationen fordern ein sofortiges Aus. Nur der Umweltminister setzt noch auf E10.

Die Forderungen zur Abschaffung des umstrittenen Biokraftstoffs E10 mehren sich. Die Umweltorganisation Greenpeace setzt sich aufgrund weltweiter Getreideknappheit für ein sofortiges Aus des Biosprits ein. Die Organisation verweist darauf, dass in Deutschland jährlich aus etwa 1,5 Millionen Tonnen Getreide Ethanol hergestellt werde. Zusätzlich importiere Deutschland etwa die Hälfte des eingesetzten Ethanols aus dem Ausland: „Insofern entlastet tatsächlich ein E10-Verbot den Getreidemarkt“, sagte Greenpeace-Agrarexperte Martin Hofstetter.

Das momentan verkaufte Super E10 ist herkömmlicher Superkraftstoff, in dem zehn Prozent Bioethanol enthalten sind. Der Ökosprit wird aus Pflanzen (z.B. Raps, Weizen, Kartoffeln etc.)  hergestellt. Das soll die Kohlendioxid-Bilanz verbessern.

Verbraucher, die gerne weiterhin normales „Super“ tanken wollen, aber beim Tanken Geld sparen möchten, raten wir eine Fahrt über die EU-Grenzen. In den Ländern Belgien (5 Ct.), Luxemburg (25 Ct.), Schweiz (16 Ct.), Österreich (17 Ct.), Tschechien (17 Ct.) und Polen (23 Ct.) ist der Spritpreis für einen Liter Super derzeit um die angegebenen Preise billiger zu haben.

Wer nicht mal eben kurz nach Polen fahren kann, um billig zu tanken und Zigaretten einzukaufen, für den lohnt der Blick auf eines der neuen Portale, die sich den Preisvergleich für Benzin und Diesel vor Ort zum Thema gemacht haben und stündlich die neuesten Tankstellen-Preise in Ihrer Stadt publizieren. Empfehlenswert ist auch die Preisübersicht beim ADAC (www.adac.de/infotestrat/tanken-kraftstoffe-und-antrieb/kraftstoffpreise)

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