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Abgezockt und ausgeraubt – Tipps der Polizei damit die Urlaubszeit nicht zum Alptraum wird

Im Jahr 2010 wurden in Rheinland-Pfalz 4581 Einbruchdiebstähle in Wohnungen begangen. Besonders  Wohnungen und Häuser, die dem äußeren Anschein nach „verlassen“ wirken, bieten den Tätern günstige Gelegenheiten, um Beute zu machen. In dem Sie Personen Ihres Vertrauens bitten, während Ihrer Abwesenheit den Briefkasten zu leeren sowie die Rollläden, die Beleuchtung, das Radio und den Fernseher in unregelmäßigen Zeiten zu betätigen, wird Ihr Zuhause bewohnt und damit weniger attraktiv für mögliche Einbrecher erscheinen. Sprechen Sie auch Ihre Nachbarn, Verwandten und Bekannten an und erklären Ihnen, dass Sie urlaubsbedingt abwesend sind. Tauschen Sie Telefonnummern und Erreichbarkeiten aus.

Achten Sie bereits auf der Fahrt in Ihr Urlaubsland darauf, dass Sie Dieben keine Gelegenheiten bieten. Auch wenn Sie Ihr Auto nur kurz auf einer Autobahnraststätte oder eben länger auf Hotelparkplätzen abstellen, sollten Sie auf gar keinen Fall Ausweispapiere, Zahlungsmittel oder andere Wertgegenstände im Auto liegen lassen. In dem Sie beispielsweise Ihr leeres Handschuhfach offen lassen, signalisieren Sie dem potenziellen Täter, dass aus Ihrem Fahrzeug nichts zu holen ist.

Am Urlaubsort selbst gibt es diverse Betätigungsfelder für Kriminelle, um an Ihr Geld bzw. an Ihre Wertsachen zu kommen. In vielen Reiseländern haben Taschendiebe zur Ferienzeit Hochkonjunktur. Ob in öffentlichen Verkehrsmitteln, an den Stränden oder bei Besichtigungstouren – die Täter nutzen jede sich Ihnen bietende Chance. Vor allem im Tumult größerer Menschenansammlungen und in unübersichtlichen Situationen können Taschendiebe leichte Beute machen. Durch ein wenig mehr Aufmerksamkeit und Achtsamkeit lassen sich unangenehme Erfahrungen vermeiden. Tragen Sie Ihre Hand- oder Umhängetasche immer mit der Verschlussseite zum Körper und achten Sie darauf, dass Ihre Tasche stets geschlossen ist. Hilfreich ist es auch, wenn Ihre Wertsachen, wie Kreditkarten, Bargeld und wichtige Papiere auf verschlossene Innentaschen der Kleidung verteilt werden. Ein gesundes Misstrauen Fremden gegenüber, die Sie mit fadenscheinigen Fragen in ein Gespräch verwickeln, eventuell einen Stadtplan vorhalten, Ihre Kleidung versehentlich beschmutzen oder Ihnen eine übersteigerte Hilfsbereitschaft anbieten, ist in jedem Fall angebracht.

Im Gegensatz zu den „gewöhnlichen Einbrechern“, die es auf Ihre Wertgegenstände im Auto, Hotel oder Ferienbungalow abgesehen haben, zocken Ihnen skrupellose Händler, Hütchenspieler und andere Betrüger durch hinterlistige und dreiste Tricks das Geld ab. Sie setzen vor allem auf die Naivität und Hilfsbereitschaft der ahnungslosen Touristen oder versuchen schlicht, sie mit ihrem Anliegen zu überrumpeln. Auch wenn viele Tricks seit Langem bekannt sind – sie funktionieren in anderen Variationen immer wieder. Manche Ganoven geben sich einfach als Zöllner, Polizist, Zivilfahnder aus, tragen Uniformjacken, manchmal auch nur Polizeimützen, um bei den Reisenden wegen vermeintlicher Tempoverstöße oder knappem Auffahren die Geldbuße gleich bar abzukassieren. Andere wollen unbedingt die deutsche Familienkutsche nach Drogen durchwühlen und entwenden dabei unbemerkt Wertgegenstände.

Der Erwerb von Eintrittskarten, das Geldwechseln oder der Kauf von Antiquitäten und besonders billigen Markenwaren wie Schmuck, Kleidung oder Parfum von „fliegenden“ oder „Flüsterhändlern“ ist riskant. Oft erweisen sich die erworbenen Fahrscheine, Karten oder auch Geldscheine als ungültig und die vermeintlich antike Messinglampe oder die Rolex entpuppen sich als Fälschung. Vermeiden Sie Einkäufe bei „fliegenden Händlern“, um solchen Betrügereien nicht auf den Leim zu gehen.

Beliebt bei den Trickbetrügern ist auch die „Mitleidsmasche“, bei der die Täter beispielsweise Unfälle vortäuschen oder vorgeben, Opfer eines Raubes geworden zu sein. Verweisen Sie in solchen Fällen auf die nächste Polizeidienststelle und leihen Sie den Personen niemals (große) Bargeldbeträge. Die Masche mit dem Vortäuschen einer Notlage wird auch durchaus von deutschen Tätern in Urlaubsgebieten eingesetzt, um von Ihren „solidarischen“ Landsleuten ein Darlehen zu erschwindeln.

Sollten Sie im Urlaub in eine Notlage geraten, helfen Ihnen die deutschen Auslandsvertretungen weiter. Es kann sich außerdem als sehr hilfreich erweisen, wenn Sie Ihre Reiseunterlagen, wie Flugtickets, Reisepass oder Impfbescheinigungen etc. im Internet einstellen. So haben Sie im Falle eines Verlustes die Möglichkeit, auf Ihre Daten zurückzugreifen.

Quelle: Pressemitteilung Polizei RLP

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